WEITERBETRIEB DURCH BPW
Die geplante Nutzungsdauer einer Windenergieanlage (WEA) wird nach maßgeblichen Typen- oder Einzelprüfungen angesetzt (in der Regel 20 Jahre). Ein verlängerter Betrieb über diesen Zeitraum hinaus ist dennoch möglich. Dazu sollte per (BPW) „Bewertung und Prüfung zum Weiterbetrieb“ die weiterhin gegebene Standsicherheit nachgewiesen werden. Die BPW besteht aus einem praktischen und einem analytischen Teil. Ein zusätzliches behördliches Verfahren ist nicht notwendig. Die Vorlaufzeit für eine Beauftragung zur BPW beträgt mindestens 6 Monate. Das Ergebnis der Restlaufzeit wird durch eine vorgezogene Durchführung der BPW nicht beeinflusst. Der Zeitpunkt für eine BPW ist im Wesentlichen frei wählbar. Im praktischen Teil wird die gesamte Anlage geprüft, mit tiefergehender Betrachtung zum Thema Ermüdung.
Da der praktische Teil einer BPW eine WKP einschließt, ist es ideal die BPW zum Zeitpunkt der vorletzten/letzten anstehenden Prüfung durchführen zu lassen. Im analytischen Teil ermitteln wir eventuelle Restlaufreserven auf Basis des Schädigungsgrades der Anlage. Diese wird u.a. durch eine ausführliche Untersuchung der Standortbedingungen, die detaillierte Aufarbeitung der individuellen Lebenslaufakten und die Berücksichtigung typenspezifischer Auslegungsdetails erfasst. Das Ergebnis der BPW und festgestellte Mängel werden dokumentiert und in einem ausführlichen Gutachten festgehalten. Das Gutachten zeigt auf, ob die WEA zum Weiterbetrieb geeignet ist, ob Maßnahmen zur Risikovermeidung erforderlich sind und welche sonstigen Bedingungen dazu erfüllt werden müssen.
VISUELLE PRÜFUNG MITTELS VIDEOKAMERA
Die Videoendoskopie (visuelle Prüfung per Videokamera) wird bei einer WEA vorrangig zur Untersuchung von Getrieben eingesetzt. Mithilfe einer eingebauten Kamera nebst Lichtquelle werden Bilder zu Dokumentationszwecken aufgenommen. Das flexible Videoendoskop ermöglicht es in schwer einsehbaren Bereichen, wie z. B. im Getriebeinneren sowie in Lagern und Hohlräumen, vorhandene Schäden im Detail zu diagnostizieren und zu dokumentieren.
Die Sonde (Durchmesser 3,9 mm) des flexiblen Videoendoskops ermöglicht die genaue Einsicht in nahezu alle Bauteilbereiche. Ziel der Videoendoskopie ist die visuelle Zustandsbeurteilung des Getriebes und der sichtbaren Schäden. Die Früherkennung von Bauteilschäden hilft teure Instandsetzungen und Stillstände zu vermeiden.
FEHLER RECHTZEITIG ERKENNEN
Die Schwingungsmessung und -diagnose dient dazu, etwaige Verzahnungs- und Lagerschäden an Getrieben bereits im Frühstadium zu erkennen, um so rechtzeitig Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Schäden einleiten zu können. Weiterhin kann damit eine gezielte und zustandsorientierte Instandhaltung vorgenommen werden.
Die Schwingungsdiagnose wird eingesetzt, um Auffälligkeiten wie z. B. Unwucht und Ausrichtfehler, anschlagende und lose Teile, Passungsprobleme oder Wellenschäden, lokale und umlaufende Verzahnungsschäden oder Wälzlagerdefekte im Getriebe, Generator oder in der Hauptlagerung zu erkennen.
EXAKTE AUSRICHTUNG VERMEIDET SCHÄDEN
Fehlausrichtungen von Generator und Getriebe sind oft Ursache für Lager- und Folgeschäden an Komponenten des Triebstranges. Die Prüfung zur Maschinenausrichtung erfolgt per lasergestütztem Ausrichtsystem mit Mess-, Ausrichtungs- und Dokumentationsfunktion. Als Ergebnis wird die Abweichung der Generatorposition in horizontaler und vertikaler Richtung angegeben.
Der Vermessungsbericht dient zur Vorlage beim Hersteller, um im Falle einer Fehlausrichtung umgehend eine Korrektur zu erwirken. Bei Folgeschäden kann die Messung auch als Nachweis zur Schadensursache herangezogen werden.
SERVICE FÜR HERSTELLER UND VERSICHERER
Mit der Erfahrung aus über 7.000 geprüften WEA verschiedenster Typen und dem Wissen aus der jahrelangen, tagtäglichen Praxis, sind wir Ihre Ansprechpartner für Werksabnahmen, Qualitätssicherungen und -prüfungen sowie bei Neu- und Weiterentwicklungen.
Gerne stehen wir Ihnen mit unserem Know-how als externe, unabhängige Berater auch bei der Prüfung von Prototypen und Nullserien zur Seite.
ERFAHRUNG FÜR OFFSHORE-PARKS
Unsere Sachverständigen haben eine Offshore-Ausbildung, sind mit Aufträgen auf See vertraut und wissen um die Komplexität dieser Prüfungen hinsichtlich der besonderen Anforderungen an Logistik, Material und Mensch.
Aufgrund des großen Umfanges von Aufträgen zu Prüfungen von Offshore-Anlagen und -Parks ist das Sachverständigenbüro Veltrup hier häufig Bestandteil des Netzwerkes Windexperts und bringt seine Kompetenz im Offshore-Bereich ein.